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Die Zukunft des Käsritts

a) Aufgabenteilung
Der seit Jahren eingeschrittene Weg der Aufgabenteilung wird mutig weiterbeschritten werden müssen, auch wenn es hin und wieder Enttäuschungen gibt. Unsere Arbeitsgruppen Wirtschaft (Leitung Späth und Werner), Festzug (Leitung Friedel und Klar), Technik (Leitung Barth) und Programm arbeiten weitgehend selbständig. Die Beteiligung der Vereine am Wagenaufbau hat sich bewährt.

b) Wirtschaft
Es wird immer schwerer, genügend Mitarbeiter für Wirtschaft und Kasse zu bekommen. Zwar gibt es einen treuen Stammehrenamtlicher Helfer, die seit vielen Jahren dabei sind. Aber das reicht nicht, und wenn es nicht gelingt, auch die Jugend für zu gewinnen, stellt sich irgendwann die Frage einer Bezahlung oder auch Wirtschaftsvergabe an einen Festwirt. Dann wird aber das Fest mit einem finanziellen Defizit abschließen, die Gemeinde wird über Zuschüsse entscheiden müssen, wenn das Heimatfest weiter durchgeführt werden soll.

c) Organisation
Es ist auf die Dauer nicht mehr möglich, genügend Vorstandsmitglieder zu gewinnen, die viele Freizeitstunden zur Vorbereitung des Käsritts opfern und oft den Urlaub ausfallen lassen oder drastisch kürzen. Die Frage der Einrichtung eines Kulturamts im Rathaus und damit Geschäftsführung für den Käsritt wird sich stellen (wenn nicht doch noch personelle Möglichkeiten auftauchen, die sich heute noch nicht abzeichnen.)

d) Käsrittjahr
1974 und 1979 wurde der Käsritt mit dreijährigem Rhythmus durchgeführt. Dabei hat es sich gezeigt, daß die Abstände zu groß sind, Verbindungen zu Vereinen haben inzwischen zu lange geruht, auswärtige Besucher planen nicht mehr fest mit unserem Heimatfest, die Verbindung zu Mitarbeitern ruhte zu lange, die beim Festzugsaufbau gewonnenen Fertigkeiten sind meist der Vergessenheit anheimgefallen. Wenn der Käsritt eine Zukunft haben soll und auch im Lande seinen Ruf behalten soll, muß er alle zwei Jahre stattfinden - auch um in der Gemeinde eine gewisse Stetigkeit der Festfolge festzuhalten, um die Heranbildung einer Fest-Kultur- oder Sportwoche im jeweils anderen Jahr zu ermöglichen.

e) Unsere beiden Hauptsorgen
Die beiden größten Sorgen bei jedem Fest gelten 1. dem Wetter und 2. den Reiterwettkämpfen. Eine Verschiebung der Veranstaltungen am Sonntag ist praktisch nicht möglich. Wir können zwar einen Teil des Programms ins Zelt verlegen und die Reiter haben auch schon den Käse bei Regen geholt, aber Festzug und Käsritt - unsere Hauptattraktionen- sind abhängig vom Wetter am Sonntagmittag.

Noch größer ist unsere Sorge, daß bei den Reiterwettkämpfen kein Unfall passiert. Ein Unglück wie vor Jahren in Markgröningen wäre zwar nicht das Ende des Käsritts, wohl aber Anlaß einer grundlegend neuen Programmgestaltung, eventuell auch Anlaß einer Verlegung, weg vom zu engen Festplatz. Um eine Gefährdung der Zuschauer nach Möglichkeit zu vermeiden, wird nicht gestartet, ehe nicht die Nordkurven frei von Zuschauern sind.

f) Das Kernstück des Festes
Vieles hat sich geändert im Laufe der Jahre seit 1950. Aber immer gleichgeblieben sind die Bräuche aus dem Mittelalter, und bei allen Überlegungen zur Programmgestaltung standen lediglich die zeitlichen Festlegungen in Frage, nie die Punkte:

1. Festzug
2. Rückgabe der Plakette des letzten Käsrittsiegers und Übergabe der Urkunde
3. Ritt zum Hipfelhof
4. Käsritt
5. Aufschneiden des Käses

Sie sehen, verehrte Leserinnen und Leser, beim Käsritt wechseln im Rückblick Freude und Betrübnis, aber ersteres überwiegt bei weitem, sonst hätte das Fest sich nicht so fest in den Herzen der Bürger verankert. In einem Ort, in dem "Faulenzer" und "Nichtstuer" als die schlimmsten Schimpfworte gelten, und noch hinter dem "Häuseranzünder" kommen, braucht man nicht zu befürchten, daß zu viel gefeiert und gefestet wird. Wenn aber ein Fest vor der Tür steht, dann ist echter Käsreiterbrauch, es auch gehörig zu feiern.

Persönlichkeiten wie Richard Herda-Vogel, Hans Sauter, Rudolf Nagel, Gotthilf Häußler und Gerhard Nagel, später Otto Bögel, Heinrich Hagele und Karl Hoffmann und heute Walter Reuther, Wilhelm Späth, Richard Werner, Helmut Otto und Lothar Böhringer haben den Käsritt geprägt, getragen und weiterentwickelt. (Man verzeihe mir die kurze Auswahl der Namen, es wären mehr zu nennen gewesen). Ihnen stand ein unermüdlicher Mitarbeiterstab in einer sorgfältig aufgebauten Organisation zur Seite. Dieser Stamm von Mitarbeitern hat den Dreiklang von Reiter, Käse und Wein beim Heimatfest Großgartacher Käsritt lebendig erhalten.

Der Käsritt ist ein Fest, in dem die Heimatliebe der Bevölkerung ihren sichtbaren Ausdruck findet. Daß auch die Schluchterner Mitbürger sich am Fest, am Heimatfest der Gemeinde Leingarten, beteiligen, ist nicht erst seitdem Gemeindezusammenschluß 1970 der Fall. Aber seit 1970 sind sie keine Gäste mehr, sondern sie gehören dazu, und so hat sich der Käsritt auch als Fest der Gemeinsamkeit für Leingarten bewährt.

Lokale Agenda 21

Arbeitskreis Stadtgeschichte
Eine Initiative für die Stadt Leingarten


Agenda ist ein lateinisches Wort und bedeutet "Was zu tun ist". Die Zahl 21 steht für das 21. Jahrhundert.

Der Arbeitskreis LebensRaum beschäftigt sich u.a. mit der Historie der beiden ehemaligen Orte Großgartach und Schluchtern und den Besonderheiten der heutigen Stadt Leingarten. Es ist ein natürlicher Prozess, dass das Wissen über die Vergangenheit verblasst und allmählich verschwindet. Dieses Wissen zu bewahren und zusammen mit den heutigen Merkmalen dieser Stadt jedem zugänglich zu machen, sind Teile der Aufgaben des Arbeitskreises. Daraus entstand die Idee für diese Homepage.

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"Aus erlebter Vergangenheit beginnt Geschichte zu werden" 
Roman Herzog


Leingarten hat eine Jahrtausend lange Geschichte, die wir mit der Lokalen Agenda 21 aufbereiten und der Bevölkerung digital zugänglich machen wollen.

Erlebte Vergangenheit hat jeder Bürger der Stadt Leingarten. Viele wissen etwas zu erzählen, was in der Vergangenheit so war - und wir müssen aufpassen, dass dieses Wissen nicht verschwindet.

Deshalb - wenn Sie historische Bilder, Geschichten oder Unterlagen von den beiden ehemaligen Dörfern Großgartach und Schluchtern haben, wären wir dankbar, davon eine digitale Kopie anfertigen zu können.

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Museum "Altes Rathaus"

des Heimatvereins Leingarten


Sind Sie an der Geschichte von Leingarten und an Ausstellungen zu verschiedenen Themen interessiert?
Dann besuchen Sie doch einmal das Museum im Alten Rathaus, das im Jahre 2020 einen Erweiterungsbau bekommen hat.

Infos: Webpage Heimatverein Leingarten