1278 | „Im Jahr Christi 1278 ist den 16. 17. und 18. May durch Schnee und Kälte im Land Württemberg aller Wein erfroren“ (Heimatbuch S. 245) |
1287 | Erstes Erwähnen einer Kelter im Großgartach: „Am 17. Juni vermachte Irmgard von Besigheim, Schwester der Mönchs Uhlhard zu Maulbronn, diesem Kloster 8 Ohm Wein in Großgartach, welche sie von Cunrad von Brandburg gekauft hatte und die halben Einkünfte der Kelter in Großgartach als Prescarey (=Geschenk auf Widerruf) zu zwei Jahrtägen mit Fisch und Wein. (Quelle: Unterm Heuchelberg Nr 67/1986) Unter der Kelter mit ihrem weit herabgezogenen Dach war ein großer Keller, der bis um die Jahrhundertwende den Namen „Herrschaftskeller“ trug. Mangels Platz im eigenen Hof bewahrten hier die Bürger die Keltergeräte nach Abschluß des Herbstgeschäftes auf. An der Westweite derKelter war das Haupttor, darüber eine rechteckiger Stein (jetzt im Alten Museum), dessen Fläche von einem einfachen Ornament umrundet war. |
1564 | “ist um Georgiy das Rebwerk so gar erforen, daß disen Herbst kein Kelter umbgangen (in Betrieb genommen“ |
1816 | Mißernte nach dem Vulkanausbruch Tambora (Indonesien): „Im Juli blühten noch keine Trauben“ |
1834 | Besitzerwechsel der Kelter mit dem „herrschaftlichen Keller“ und dem Kelterrecht durch die Gemeinde. Die Kelter wurde in einzelne „Gelasse“ aufgeteilt, die an die Bürger verpachtet wurden. Der Raum im östlichen Teil der Kelter diente über die Wintermonate als Turnhalle für die Schüler der Lorenz- und Hans Sauter Schule. |
1913 | Rebkrankheiten: „Die Kelter wurde nicht ausgeräumt, der Herbstertrag war gleich null“ |
1932 | Hermann Link wird zum Keltermeister mit einem Stundenlohn von 65 Pfg. bestellt |
25.3.1948 | Verpachtung an die Weingärtnergenossenschaft Großgartach (Pachtgeld 150 DM/Jahr |
27. 11.1954 | Verkauf der Kelter mit 6,46 ar Kelterplatz an die Weingärtnergenossenschaft Großgartach für 12.000 DM. |
1960 | Bau einer neuen Kelter, der sog. Betonkelter, die 1988 abgerissen wurde. |
Quellen: Kelter Heimatbuch Seite 241 ff, Ortschronik Großgartach Band II, Oberamt HN S. 362 |
Keltergebühren von 1932 | ||
Obst | Vermahlen eines Sackes Obst | 35 Pfg. |
Vermahlen und Pressen eines Sackes Obst auf der Handpresse | 50 Pfg. | |
Vermahlen und Pressen eines Sackes Obst auf der hydraulischen Presse | 70 Pfg. | |
Weinkeltern | Pressen mit der Handpresse | 80 Pfg. |
Der steinerne Torbogen der Kelter trägt die Jahreszahl 1543 und zwei Wappen. Das Wappen mit der Jahreszahl 1683 war nicht mehr zu erkennen. Das zweite Wappen zeigte einen geteilten Schild mit Zinnen oben und im unteren Teil ein eigenartiges fuchsartiges Tier, mutmaßlich das Wappentrier der Herren von Talheim. Diese Bausteine sind im Museum „Altes Rathaus“ zu sehen. |
1960 - Abriss der „Alten Kelter" - Bilder von Kuno Krieger |
Bericht der Heilbronner Stimme über die „Beton-Kelter" in Großgartach: