1704 |
Die Jahreszahl 1704 auf dem Löwenschild entspricht dem Hochzeitsjahr des Löwenwirts Hans-Jörg Herrlinger mit einer Tochter von Hans Jakob König. |
23.12.1889 |
Der Brauereibesitzer Otto Reitter erhält die Baugenehmigung für das Gasthaus-Doppelgebäude „Löwen“. Zum Gasthaus gehören ein Brauereigebäude, eine geräumige Scheune sowie Pferdestallungen und ein Viehstall. Er lässt die Gaststätte mit einer zur damaligen Zeit sehr modernen Gasbeleuchtung ausstatten. |
1889 bis 1910 |
Um die Jahrhundertwende fertigt ein Ableger der Zigarrenfabrik Kahn aus Heilbronn mit wenig Erfolg Zigarren im 1.OG (Verbindung der beiden Gasthaus-Doppelgebäude), dem sogenannten „Löwensaal“. Auch ein weiterer Versuch eines Fabrikanten aus Lauffen, Zigarren im Löwensaal herzustellen, wird nach kurzer Zeit aufgegeben. |
1910 bis 1936 |
Der Löwensaal gehört zu den zentralen Großgartacher Treffpunkten und Veranstaltungsorten. Der damalige Ortsarzt mit Sitz in Kirchhausen hält im Löwensaal zweimal wöchentlich seine Sprechstunde ab. Im westlichen Teil des Gebäudes wird ein Eiskeller errichtet. |
11.12.1936 |
Der Löwen wird zwangsversteigert und von der Gemeinde Großgartach für 25.500 Reichsmark erworben. |
1937 bis 1945 |
Es erfolgt eine grundlegende Renovierung. |
1945 bis 1948 | Wiederaufbau des Löwen durch die Gemeinde Großgartach und Einrichtung von vier Wohnungen für vorwiegend Heimatvertriebene. |
1946 bis 1947 |
Ab Donnerstag, den 28. März 1946, wird die erste Tageszeitung nach dem Krieg im Kreis Heilbronn, die „Heilbronner Stimme“ mit einfachsten Mitteln (zwei Setzmaschinen und eine alte Rotation) gedruckt. Bis Juni 1947 wird sie dort gedruckt und erscheint dreimal wöchentlich. Lizenzträger sind Paul Distelbarth und Hermann Schwerdtfeger. |
15. Mai 1947 |
Der Schankbetrieb im Löwen wird durch den Metzgermeister und Wirt Karl König wieder aufgenommen. |
10.3.1955 |
Metzgermeister Wilhelm König kauft das Löwenanwesen für 70.000 DM von der Gemeinde Großgartach. Die Kaufsumme dient der Mitfinanzierung des heutigen Freibades. |
1981 bis 2020 | Das Löwen-Anwesen wird durch die Familie Gundula und Helmut Dautel erworben und in den Folgejahren grundlegend renoviert. Das Löwen-Restaurant erfährt durch die Neuausrichtung des Eingangsbereichs zur Hauptstraße eine grundsätzliche Neugestaltung, die 1984 abgeschlossen wird. Die Stallungen und Wohngebäude werden grundlegend saniert und bieten seit 1993 Wohnraum für fünf Familien. Das bisherige Lagergebäude im Innenhof des Löwen-Anwesens wird zu gastronomisch nutzbaren Räumen umgebaut, wodurch der „Dorfkrug“ im Jahr 1996 entsteht. Im Jahr 2004 erhält der Löwen-Saal eine Stuckdecke. Die gewerblichen Räume des Löwen-Anwesens werden seit 1981 in vielfältiger Weise genutzt: Dem mehrfach ausgezeichneten Koch Uwe Straub diente der rechte Gebäudeteil 30 Jahre lang als Gourmet-Restaurant, bevor im Jahr 2019 Linda Galiano in den vorderen Räumlichkeiten ein italienisches Eiscafé und im „Dorfkrug“ traditionelle italienische Küche anbietet. Der linke Gebäudeteil diente in den 80er und 90er Jahren zum Betrieb einer Dorfschenke, in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende als Geschäft für Feinkostwaren und seit 2013 als Steuerkanzlei. |
1946 - Erste Ausgabe der „Heilbronner Stimme", im Löwengebäude gedruckt: |