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Sankt-Pankratius-Kirche - weitere Infos

Umgestaltungen & Renovierungen ab dem 20. Jahrhundert

Die St. Pankratius Kirche ist im 20. Jahrhundert geprägt durch Renovierungen und Umgestaltungen.
Die Umgestaltungen folgen der Entwicklung der Gemeindegröße und der Liturgie. Auch aktuell (2023) steht eine weitere Innenraumrenovierung an. Da bis heute ausschließlich Echtwachskerzen verwendet werden, so sind regelmäßige Innenraumrenovierungen notwendig.

1931 Fertigstellung des Deckengemäldes mit dem Heiligen Kosmas und Damian im barocken Stil, ausgeführt von der Karlsruher Kunstmalerei Gebr. Hemberger, gestiftet vom Kirchenchor. Gleichzeitig weitere Renovierungen dank Spenden im barocken Stil im Innenraum an den Statuen und den Seitenaltären. Mit Fertigstellung dieser Renovierungsphase gilt die Kirche laut Pfarrer Leipert als „Schmuckkästchen“.
1949 Ersatz für die in den Krieg gegangenen Kirchenglocken. Einzug der Glocken wohl unter dem Glockengeläut der evangelischen Kirche.
1956 Erneute Renovierung des Innenraumes. Einbau eines Elektroantriebs für das Geläut. Restaurierung des Deckengemäldes. Neues Tabernakel mit dem Kirchenpatron dank „Dollar-Spende“. Dank Stiftungen und Spenden musste ein Darlehen von 6000 DM nicht in Anspruch genommen werden. Es konnten zusätzlich noch die Außenwände renoviert werden.
1970 Eine weitere Renovierung war auf Grunde der Verschmutzung durch die Kohlenheizung wieder notwendig. Eine Ölheizung wurde eingebaut. Der Innenraum wurde umgestaltet, da der Boden für die Heizungsrohre aufgegraben werden musste. Mehrere Wandteile konnten trockengelegt werden.
1976 Die charakteristischen Merkmale einer Barockkirche mussten zugunsten einer neueren Liturgie mit modernen Ausstattungsmerkmalen weichen: der Mittelgang wurde ersetzt durch zwei Seitengänge, Kanzel, Kommunionbank und Beichtstuhl entfernt, zeitgemäße Fenster eingesetzt.
1977 Am 1. Mai ist die Orgelweihe der neuen Orgel gewesen, da die alte unbrauchbar wurde. Laut der Festschrift von Dr. Hans Böhringer (Bischöflicher Orgelsachverständiger) sind nur die besten Werkstoffe verwendet worden, um die höchste Qualität des Klangs anzustreben, auch die Spielbarkeit sollte berücksichtigt werden. Die Orgel hat Schleifladen und eine mechanische Traktur. Die Pfeifen wurden aus hochwertigem Zinn und Holz (Mahagoni) gefertigt. Die alte Orgel stand an der Wand, das alte Barockgehäuse konnte von Besuchern nicht gesehen werden. Der Pfarrgemeinderat beschloss dies zu ändern. Dieses Gehäuse wurde nun in die Brüstung eingebaut. Der musikalische Vorteil des neuen Standortes ist, dass die Klangabstrahlung in den Kirchenraum wirkungsvoller ist. Die Zahl der Klangreihen konnte so kleiner gehalten werden, als es ursprünglich nach dem Vorbild der früheren Orgel geplant war.
Die Gesamtpfeifenanzahl ist 464. Die Gesamtherstellung der Orgel entstand durch die Firma Späth GmbH aus Ennetach-Mengen und das Gehäuse durch Firma Hessert aus Leingarten.
Organola St. Pankratius
1982 Erneuerung des Dachgebälkes, Dach und Turm neu gedeckt
1993 Einbau einer Gasheizung
1996/97 Einbau neuer Fenster, der Auftrag wurde an eine Stuttgarter Künstlerin vergeben. Weitere Innenraumrenovierungsarbeiten wurden durchgeführt.

 Text: Nicole Büchele

 

11.06.2023 Die St. Pankratiuskirche ist Teil der Veranstaltungsreihe „Baukultur im Wandel der Zeit“ bei der sich mit sechs Veranstaltungen die Lokale Agenda 21 beteiligt hat. Ungefähr 20 Teilnehmer kamen neugierig an einem heißen Sommertag in die Kirche. Den Einstiegsvortrag hielt die Mesnerin Frau Kipfer. Danach konnte die Kirche auf eigene Faust erkundet werden. Von dieser Möglichkeit wurde reichlich Gebrauch gemacht.
Heute hat die St. Pankratius Kirche wieder zwei getrennte Bankblöcke. Die Seitenteile sind kunstvoll geschnitzt, teilweise mit regionalem Anklang. Das Alter der Schnitzereien ist nicht bekannt.
Neben Figuren der Maria, dem heiligen Josef und Pankratius, gibt es noch Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, den heiligen Sebastian und Aloisius von Gonzaga. Warum sich für genau diese Figuren entschieden wurde ist unklar.
Zum Reinigen der Kronleuchter benötigt man zwei Personen. Die Kronleuchter sind absenkbar, man sieht an der Decke die Löcher, aus denen die Seile kommen. Dies geht weder elektrisch noch mit Kurbel. Es ist einfach ein Seil mit einem Haken befestigt, das einer lösen muss, der andere kann dann im Kirchenraum putzen oder eine Birne wechseln.
St. Pankratius hat eine fest installierte Musikanlage mit CD und Kassettendeck.
Auch St. Pankratius besitzt eine Organola. Diese ist vom Ingenieursbüro Holzapfel gebaut. Im Gegensatz zu der historischen Organola aus der Großgartacher Lorenzkirche ist die Schluchterner auf andere Weise ein historisches Stück. Die Organola in St. Pankratius muss aus den 1990ern sein und ersetzt den Organisten, derzeit donnerstags beim Rosengebet. Gesteuert wird die Maschine noch durch Disketten, gestartet dann durch Funk und ist dabei bis heute sehr verlässlich! Die Organola besteht aus einem rechteckigen länglichen Kasten aus Metall und wird auf die Tastatur gesetzt. Bei Start setzen sich Stempel aus dem Kasten entsprechend des Liedes in Bewegung und „stempeln“ die Tastatur. Die Lieder des Gottesdienstes auf den Disketten sind dem Jahreskreis angepasst. Sodass für jede Woche passende Musik bereitsteht auf den Disketten. Allerdings sind die Lieder noch in Strophen und Melodie dem alten Gesangsbuch angepasst. Deswegen müssen immer die alten Gesangsbücher ausgelegt werden bei einem Einsatz der Organola. Es ist zu beachten, dass „Organola“ wohl eigentlich ein Markenname ist und die eigentliche selbsterklärende Bezeichnung ist „Kirchenorgel-Selbstspieleinrichtung“.

Quellen:
Lang, Erich: Geschichte der St. Pankratiuskirche und ihrer Gemeinde. Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius-St. Lioba Leingarten (Hrsg.). Leingarten 1996
Böhringer, Hans: Festschrift Orgelweihe in der katholischen Kirche St. Pankratius in Leingarten. Sonntag, 1. Mai 1977, 14.00 Uhr. Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius-St. Lioba Leingarten (Hrsg.). Leingarten 1977
Informationen von der Mesnerin. (2023)

 

Etwa um 1900 hat sich in der katholischen Kirchengemeinde Schluchtern folgende Geschichte abgespielt:

>> Ein wackerer Pfarrer. Ein hübsches Stücklein wird aus der badischen Enklave Schluchtern gemeldet. Das dortige katholische Kirchlein bedarf einer dritten Glocke. Zur Beschaffung derselben aber fehlte nur eines – das nötige Kleingeld. Die katholische Kirchengemeinde ist arm, die Pfarrkinder selbst können den mehrere hundert Mark betragenden Kostenaufwand nicht tragen, da war guter Rat teuer und Hochwürden befand sich darob in lebhafter Sorge. Nun war da vor kurzem der Heilbronner Pferdemarkt, mit dem eine Lotterie verbunden ist. Eines dieser Lose war auch dem gebemutigen Herrn aufgeschweißt worden, und um dem Verkäufer den Willen zu tun, hatte der Pfarrer dasselbe abgenommen. Wer beschreibt aber die Freude des hochwürdigen Herrn, als sein Los mit einem Pferd als Gewinn gezogen wurde mit einem Wert von 800 Mk. Dieser Lotteriegaul sollte nun die Glockenfrage schleunigst lösen – der hochwürdige Herr hat nämlich den ganzen Erlös für die dritte Glocke bestimmt, und so hatte eine Lotterie auch einmal für die Kirche etwas Gutes gestiftet. Ein protestantisches württembergisches Blatt schreibt dazu: „Dem Pfarrherrn aber in Schluchtern wünschen wir das nächste Mal zwei Gäule, damit es auch zu einer Orgel lange und das übernächste Mal gleich drei Gäule und noch eine Geiße dazu, damit das Kirchlein auch restauriert werden kann“. <<

Quelle: Broschüre der Kreisbildstelle Heilbronn: Norbert Jung: „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort“, ein Beitrag zur Glockengeschichte Leingartens, 1977.

 

Gebetsstätte dreier Konfessionen - Aus der Serie „Steinerne Zeitzeugen" berichtet die Heilbronner Stimme am 15.12.2021 über die Sankt-Pankratiuskirche  - zum Bericht

 

1823 - aus dem Kirchen- und Standesbuch:

  Einzug in die alte Pfarrkirche         
       

      1838 - Aus dem Pfalzboten:
      Bericht über Schluchtern und über die KirchensituationSL Pfalzbote 1838 Pankratius   

 

Lokale Agenda 21

Arbeitskreis Stadtgeschichte
Eine Initiative für die Stadt Leingarten


Agenda ist ein lateinisches Wort und bedeutet "Was zu tun ist". Die Zahl 21 steht für das 21. Jahrhundert.

Der Arbeitskreis LebensRaum beschäftigt sich u.a. mit der Historie der beiden ehemaligen Orte Großgartach und Schluchtern und den Besonderheiten der heutigen Stadt Leingarten. Es ist ein natürlicher Prozess, dass das Wissen über die Vergangenheit verblasst und allmählich verschwindet. Dieses Wissen zu bewahren und zusammen mit den heutigen Merkmalen dieser Stadt jedem zugänglich zu machen, sind Teile der Aufgaben des Arbeitskreises. Daraus entstand die Idee für diese Homepage.

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Roman Herzog


Leingarten hat eine Jahrtausend lange Geschichte, die wir mit der Lokalen Agenda 21 aufbereiten und der Bevölkerung digital zugänglich machen wollen.

Erlebte Vergangenheit hat jeder Bürger der Stadt Leingarten. Viele wissen etwas zu erzählen, was in der Vergangenheit so war - und wir müssen aufpassen, dass dieses Wissen nicht verschwindet.

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Museum "Altes Rathaus"

des Heimatvereins Leingarten


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Infos: Webpage Heimatverein Leingarten