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Ein Lagerhaus zur Annahme der Naturalsteuer (Zehnt) wurde früher als Zehntscheuer oder Zehntscheune bezeichnet.
Zehntscheunen gab es bereits seit dem Frühmittelalter, sie befanden sich immer in der Nähe des größten Hofes im Ort, dem Herren- oder Fronhof. Unsere Zehntscheune ist im Zusammenhang mit dem Odenheimer Hof zu sehen.
Wann sie erstmals erbaut wurde, lässt sich nicht mehr eruieren. Es ist möglich, dass sie schon 1122 im Zusammenhang mit der ersten urkundlichen Erwähnung der Lorenzkirche bestand.
Die Belastung der Bevölkerung, der normalen Bauern, zu der damaligen Zeit war beachtlich. Sie gerieten im Lauf der Jahrzehnte durch Gesetze in völlige Abhängigkeit von den Grundherren.
Es war keinesfalls so, dass die Abgabe ein Zehnt, also 10 % betrug. Eduard Schremmer hat für Hohenlohe errechnet, dass die durchschnittliche Belastung durch den Zehnt 20-25 % des reinen Ertrags ausmachte.
Zusätzlich gab es noch die Laudemien, die bei Besitzerwechsel, Erbe, Kauf, Tausch oder Übergang des Lehens (Besitz, der z. B. von einem Fürsten an einen Untergebenen mit der Verpflichtung verliehen wird, dass er dem Lehnsherrn mit persönlichen Leistungen zur Verfügung steht) auf einen anderen Lehensherren fällig wurden.